Ein hoch emotionales Thema, welches oft auf Unverständnis und vielen Vorwürfen stößt.
Im Folgenden findest du meinen persönlichen Erfahrungsbericht und meine Gedanken zu dem Thema vegane Schwangerschaft. Ich bin kein Arzt oder Ernährungsberater. Dennoch möchte ich dir meinen persönlichen Weg erzählen und in dem Beitrag auch gleich Fragen die ich zu diesem Thema bekommen habe beantworten.
Ziemlich schnell war uns bewusst, dass unsere Ernährung für Diskussionen sorgen wird, sobald wir die schöne Botschaft der Schwangerschaft verkünden.
Vegane Ernährung, so auch unsere, sorgt immer wieder für Gesprächsstoff.
Nicht zuletzt auf Grund meines Interesses an Ernährung habe ich mich vor Jahren für eine vegane Lebensweise entschieden. Es war mir stets wichtig mich mit diesem Thema und den Nährstoffen auseinander zu setzen. Zum einen finde ich es ein super spannendes Thema welche Inhaltsstoffe in welchen Lebensmittel stecken und was diese bewirken können – zum anderen ist es mir wichtig, dass wir alle Nährstoffe in ausreichender Form zu uns nehmen.
Ernährung generell in der Schwangerschaft dachte ich, ist dennoch nochmal eine andere Nummer und ich hatte mich zuvor kaum mit diesem Thema beschäftigt. Aber warum sollte eine Ernährungsweise die mir gut tut nicht auch unserem Baby gut tun? Wir sind beide von unserer Ernährung überzeugt, weshalb wir diese auch in der Schwangerschaft, Stillzeit und auch für unser Baby beibehalten wollen.
Egal ob bei einer veganen, vegetarischen oder eine ominvoren Ernährung sollte man sich in dieser besonderen Zeit mit den Nährstoffen die der Körper vermehrt benötigt vertraut machen. Der Körper muss in der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit zwei Organismen versorgen und somit gelten auch andere Ernährungsempfehlungen. Bei allen Ernährungsformen sollte die Ernährung vollwertig und abwechslungsreich sein. Ein Nährstoffmangel ist bei allen Formen der Ernährung möglich! Da ich weder Ernährungsberater oder Ähnliches bin und auch noch nie schwanger war, habe ich mir Bücher zu diesem Thema gekauft und mich eingelesen.
Bücher die ich gelesen habe und empfehlen kann:
Die „Bibel“ der veganen Ernährung ist für mich das Buch „Vegan-Klischee ade! – Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung“ von Niko Rittenau. (Gibt es übrigens auch als Hörbuch) Dieses Buch sowie sein Kochbuch hatten wir schon zuhause und ich finde es ist wirklich generell das beste Buch um sich über Nährstoffe in allen Lebensbereichen zu informieren. Im Kochbuch findet ihr dann noch ergänzend tolle Rezepte.
Außerdem habe ich noch „Vegan in anderen Umständen“ von Carmen Hercegfi und Sarah Gebhardt und „Vegane Ernährung – Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ von Dr. Markus Keller & Edith Gätjen gelesen. Die Bücher sind relativ ähnlich und du findest in beiden Büchern Informationen über wichtige Nährstoffe, in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind und passende Rezepte dazu. Ich persönlich fand, ergänzend zu dem Buch von Niko Rittenau, „Vegan in anderen Umständen“ etwas besser zum Lesen und ich finde die zahlreichen Rezepte mit Informationen dazu wirklich gut aufbereitet. (Von den zwei Autorinnen gibt es übrigens dann auch noch „Vegan für unsere Sprösslinge“.)
Meine Schwangerschaft
Meine Schwangerschaft mit unserer kleinen Maus verlief von Anfang bis Ende problemlos und vorbildlich. Das hab zum einen ich so empfunden und wurde mir zum anderen von meiner Ärztin und auch Hebamme bestätigt. Wie bei jeder Schwangeren wurde mein Gewicht und meine Blutwerte alle paar Wochen untersucht und alles war immer tiptop. Im Gegensatz zu den meisten Schwangeren waren sogar meine Eisenwerte immer im oberen festgelegten Bereich. Eine Tatsache, die kaum ein Kritiker der veganen Ernährung glauben kann :-P
Ich habe in der Schwangerschaft keine zusätzlichen Supplemente eingenommen. B12, Vitamin D3 + K2 sowie Leinöl mit DHA und EPA habe ich wie schon zuvor weiter genommen. Wenn ich daran denke, nehmen wir noch Kapseln von Innanature aus Sangokoralle (Magnesium & Kalzium).
Gerade am Anfang der Schwangerschaft habe ich mir wöchentlich Essenspläne aus den Büchern zusammengestellt um alle Nährstoffe abzudecken. Meistens hatte ich dann aber auf irgendwelche anderen Dinge Hunger und ich habe intuitiv gegessen. Ich denke, dass ein gesunder Körper sowieso sich dass nimmt, was er gerade braucht.
Ich habe meinen Tag meistens mit einen Green-Smoothie gestartet (unser Tag fing arbeitsbedingt um 4 Uhr an) und am Vormittag dann ein Porridge aus unterschiedlichen Flocken (Dinkel-, Hafer- Hirseflocken), Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Nüssen und Früchten gegessen. (Das Rezept zu unserem selbstgemachten Instant-Porridge findest du hier).
Als Snack habe ich unglaublich viel Obst und Nüsse gegessen. Bananen, Erdbeeren, Marillen, Mandarinen, Äpfel, Granatäpfel, Datteln. Gefühlt habe ich alles an Obst, was mir in die Hände gefallen ist gesnackt und da wir in einem Obst und Gemüse Großhandel arbeiten war es wirklich viel und oft!
Mittags wird bei uns immer frisch gekocht. Auch hier hatte ich automatisch Hunger auf „gesunde“ Gerichte vor allem aus Hülsenfrüchten und Tomaten.
In den letzten Wochen der Schwangerschaft habe ich dann meinen sowieso schon großen Dattelkonsum erhöht. Das hatte allerdings nur den Grund, dass Studien belegen, dass ein Erhöhter Dattelkonsum ab der 36 Woche zu einer leichteren Geburt verhilft. Ob es nun wirklich die Datteln waren oder doch Hybnobirthing, das richtige Umfeld oder wahrscheinlich alles zusammen dass es eine schöne Geburt war, weiß ich nicht.
Mittlerweile ist unsere Maus fast drei Monate alt, wird voll gestillt und ich habe natürlich an meiner Ernährung nichts geändert. Wir essen weiterhin zum vegan, vollwertig sowie gesund und werden es für uns und die Maus weiter beibehalten.
Abschließend kann ich dir zu dem Thema als Tipp mit auf den Weg geben: Lass dir von keinem dazwischenreden, wenn du dich gut informiert hast und von deiner Ernährung überzeugt bist. Keiner weiß besser was für dich und dein Baby gut ist als du selbst!
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